Amerikanische und französische Vorbilder

Die wissenschaftliche Entwicklung stellte an die Hochschulausbildung neue Anforderungen. Deshalb sorgte Althoff für die Einrichtung von Forschungsinstituten. Robert Kochs Institut für Infektionskrankheiten wurde 1891 als preußisches Staatsinstitut gegründet. Ab 1896 entstanden zunächst in Göttingen, Frankfurt und Marburg Institute nach französischen und amerikanischen Finanzierungsmodellen.
Die Kosten wurden in engem Zusammenwirken von Professoren und Industriellen (z.B. Emil von Behring und den Farbwerken Höchst oder Felix Klein und Friedrich Alfred Krupp) aufgebracht.

Bei der Verwirklichung seiner Projekte erwies sich Althoff als geschickter Stratege. Um die Bewilligung von Geldern kämpfte er mit allen Mitteln. Er verstand es, sich den Wirtschaftsaufschwung im Deutschen Reich zu Nutze zu machen und private Geldgeber und Industrielle zu gewinnen und große Summen in Bildung und Forschung zu investieren.

Menschliche Schwächen und Eitelkeiten kannte und nutzte er, um seine Ziele zu erreichen: Von der amtlichen Beförderung bis hin zu Titel- und Ordensverleihungen reichte das Instrumentarium des monarchischen Staats. Notfalls scheute Althoff sich nicht, die Finanzminister Scholz und Miquel mit seinen finanziellen Vorstellungen bis in den Urlaub zu verfolgen – der Erfolg gab ihm recht.

Finanzminister Miquel: „Vor dem habe ich größten Respekt, weil er der Einzige ist, der es verstand, von mir Geld herauszuschlagen.“

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